DIE GOLDHAUBE UND IHRE GESCHICHTE

Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts wurden bereits kleine Goldhäubchen getragen, wie zahlreiche Originalstücke und Portraits aus dieser Zeit bezeugen. Nach der Wende zum 19. Jahrhundert zog man,  wie im benachbarten Oberösterreich, die helmartige Form der Goldhaube auch bei uns vor. So entwickelte sich die „Linzer Goldhaube“ zu einer angesehenen Tracht in Verbindung mit biedermeierlicher und auch noch späterer Kleidung. Sie wurde früher nur vom Adel und von wohlhabenden Bürgersfrauen zu festlichen Anlässen getragen.

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blieb sie in den Familien und wurde als kostbares Erbstück von Generation zu Generation weitergegeben.

So bildete sie sich allmählich zur bleibenden Traditionstracht an besonderen Festtagen aus.

Das Besinnen auf die alte Kultur des Brauchtums brachte ein Wiederkehren der Trachten und auch der Goldhaube. Es entstanden in vielen Umlandgemeinden Stickkurse für Goldhauben und auch Häubchen für Kinder.

Ganz neu und modern für Mädchen sind die Goldhaarbänder, die reichlich mit Pailletten bestickt sind.

Dass UNESCO die Goldhaube in die Liste des „Immateriellen Weltkulturerbes“ aufgenommen hat, macht uns Goldhaubenträgerinnen sehr stolz.
 


Copyright by Salzburg Museum. Sammlung Volkskunde, Inv. Nr. 275-61 sowie 326-59.
 

WIE EINE GOLDHAUBE ENTSTEHT

Die Herstellung einer Goldhaube ist sehr aufwändig und beträgt ab 250 Arbeitsstunden aufwärts, je nachdem wie reich sie bestickt wird.

Eine Goldwebe wird in einen Holzstickrahmen gespannt und mit Goldfäden nach vorgezeichnetem Muster bestickt. Die Form der Haube wird durch ein Drahtgestell vorgegeben. Der Knauf wird separat gearbeitet.

Eine schwarze Spitzenmasche, die sogenannte Schwalbe, stellt die Verbindung zwischen Haube und Knauf her.

Je nach dem Gewicht des Drahtgestelles und der Menge der Stickerei kann eine Goldhaube bis zu einem halben Kilogramm schwer sein.

Unsere Obfrau Monika Schlager möchte dieses Kunsthandwerk Menschen gerne wieder näher bringen und zeigt bei verschiedenen Anlässen des Vereins die Herstellung und das Sticken der Goldhaube. Auch Kinderhäubchen und Goldhaarbänder werden von ihr in Handarbeit angefertigt oder restauriert.

In Kursen lehrt sie wie man seine eigene Goldhaube herstellen kann.

Bei Interesse steht Obfrau Monika Schlager für Fragen dazu gerne zur Verfügung.
Tel: 0676/9018341 oder monikaschlager@gmx.at